
Liebe Freundinnen und Freunde des fairen Handels!
Bei uns finden Sie interessante Skulpturen, Handschmeichler,
Räucherstäbchenhalter, Freundeskreise und vieles mehr aus Speckstein.
Speckstein? Ein seltsamer Name! Was hat ein Stein mit Speck zu tun? Eigentlich nichts – oder? Der Stein gehört zu den Talkgesteinen. Talk fühlt sich im Gegensatz zu allen anderen Mineralien seifig oder fettig an, daher der Name. Manchmal wird er auch als Seifenstein bezeichnet. Im Alltag begegnet er uns z.B. fein zerrieben als Körperpuder (Talkum). Das Material hat eine hohe Dichte, ist sowohl sehr hitzebeständig als auch sehr weich und empfindlich. Je nach den begleitenden Mineralen verändern sich Farbe und Struktur.

Die Bearbeitung von Speckstein ist eine hohe Kunst.
Sie finden bei uns Produkte aus dem sogenannten Kisii-Stein aus Kenia. Nahe der Stadt Kisii im Südosten Kenias im Kisii Gebiet befindet sich eine der wichtigsten Fundstätten der Welt. Im kleinen Dorf Tabaka führen die Menschen die alte Tradition des Specksteinabbaus und der Verarbeitung zu kleinen Kunstgegenständen fort. Auch Gegenstände für den täglichen Gebrauch wie Teller, Zahnputzbecher, Seifenschalen werden hergestellt. Im Ort gibt es kleinere Minen. Zum Abbau werden keine Maschinen gebraucht.

Unsere Fair-Handelspartner El Puente und Weltpartner arbeiten mit den kenianischen Fair-Handels-Organisationen Ugundu und Smolart zusammen. So ist es möglich, dass die traditionell hergestellten „Schätze“ ohne das Einschalten von Zwischenhändlern im Inland gehandelt und auch exportiert werden können. Die alten Traditionen werden so beibehalten und die Familien haben ihr Auskommen. Sie können z.B. das Schulgeld für die Kinder bezahlen, ein Kindergarten wurde gegründet, Maßnahmen zum Schutz der Wasserquellen im Dorf wurden ergriffen. Dadurch profitieren alle im Dorf.

Lieferkettengesetz – was ist das? Wozu brauchen wir das denn?
Millionen Menschen leben in Elend und Not, weil soziale Mindeststandards, wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit missachtet werden. Ca. 70 Millionen Kinder arbeiten weltweit unter ausbeuterischen Bedingungen: In Textilfabriken, auf Kaffeeplantagen, im Sojabohnen-Anbau – auch für die Produkte, die in Deutschland verkauft werden.
Unsere Unternehmen, aber auch jeder von uns, profitieren somit vom Elend von Millionen von Menschen. Denn wir wollen die Waren so billig wie möglich kaufen und immer mehr davon – denken aber nicht darüber nach, dass wir damit dazu beitragen, Millionen von Menschen auszubeuten.
Nach langen Bemühungen durch NGOs, ein Lieferkettengesetz vorzubereiten, hat im Jahre 2016 dann die Bundesregierung einen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft verabschiedet, der ein Lieferkettengesetz erarbeiten sollte. Im Jahre 2023 wurde das Lieferketten-Sorgfaltsgesetz (LkSG) vom Deutschen Bundestag verabschiedet. Im Dezember 2023 hatte sich auch das Europaparlament gemeinsam mit den EU-Staaten auf ein europäisches Lieferkettengesetz geeinigt, im April 2024 folgte die EU- Richtlinie.
Veränderungen werden schon jetzt festgestellt, wie z. B. Anhörung von Gewerkschaften in Ecuador, Verbesserung von Arbeitsbedingungen in China.
Ziel des Lieferkettengesetzes:
Schutz der Menschenrechte durch ein weltweites Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit und Schutz der Umwelt und des Rechtsstaats. Zu diesem Zweck müssen sich die großen deutschen / europäischen Unternehmen verpflichten, auf die Einhaltung dieser Punkte zu achten, wenn sie im Ausland Waren fertigen lassen.
Das Ziel des Lieferkettengesetzes ist nicht, wie es manchmal abwertend heißt, „überall in der Welt deutsche Sozialstandards durchzusetzen“, oder „noch mehr Bürokratie“, sondern die Einhaltung grundlegender Menschenrechtsstandards. Diese Rechte gelten für alle Menschen, nicht nur für uns im vergleichsweise behaglichen, sicheren Westen.
Und obwohl sich die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag klar zur Umsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie bekannt hatte, hat der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch bei der europäischen Union in Brüssel angekündigt, das deutsche Lieferkettengesetz abschaffen zu wollen, auch gegen die EU-Lieferkettenrichtlinie sprach er sich aus.
Eine Unterschriftenliste zur Rettung des Lieferkettengesetzes und weitere Informationen liegen im Weltladen Spandau aus. Sie können sich also bei uns beteiligen oder gehen Sie online zu:
https://www.ci-romero.de/lieferkettengesetz-retten/
Kampagnenseite der ILG: https://lieferkettengesetz.de/

Impressum:
WELTLADEN SPANDAU
Fachgeschäft für fairen Handel
Reformationsplatz 7, 13597 Berlin
Redaktion: Edith Drefs, Heide Norgaz
Versand: Edith Drefs
Speckstein – Bilder El PUENTE
Tel.: 030 331 97 81
E-Mail: mail@weltladen-spandau.de
Internet: weltladen-spandau.de
